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Bildersaal

Der junge Gutsbesitzer Ernst Blümner (1779 – 1815) stand den verschiedenen Kunstrichtungen seiner Zeit aufgeschlossen gegenüber. Er zeichnete sich durch ein besonderes Interesse an der Malerei und eigene zeichnerische und malerische Aktivitäten aus. Mit großer Kennerschaft hatte Blümner eine Sammlung von Gemälden zeitgenössischer Künstler zusammengetragen, um deren ständige Erweiterung er sehr bemüht war. Dazu gehörten einige Werke des Landschaftsmalers Philipp Hackert (1737 – 1807), der Pastellmalerin Dorothea Stock (1760 – 1832) und aus dem Dresdner Romatikerkreis des Landschaftsmalers Johann Christian Klengel, des Bildnismalers Anton Graff und natürlich von Johann Carl Rösler und Carl Ludwig Kaaz. Zu dieser Sammlung soll auch ein Werk Caspar David Friedrichs gezählt haben, der mit seiner Kunst die überragende Gestalt der Dresdner romantischen Bewegung darstellte.
Für eine entsprechende Hängung der Bilder ließ Blümner nach Plänen des Architekten Johann Gottfried Klinskys den Saal im Südflügel zu einer Galerie umbauen. Der Saal war im 18. Jahrhundert eingerichtet worden. Nach antiken römischen Vorbildern erhielt der „Bildersaal“ ein Tonnengewölbe, dessen glatte Putzfläche mit einer illusionistisch gemalten Kassettendecke dekoriert wurde. In den Rücklagen der entstandenen Felder wurden Rosetten in unterschiedlicher Form aufgetragen. Die Ausmalung des Gewölbes blieb fast vollständig unter den jüngeren renovierenden Anstrichen erhalten. Auf den Stirnseiten des Saales wurden die Bogenschildflächen über dem Gesims mit Arabesken aus Akanthusblattranken verziert. Auf der Ostwand war hinter diesem Feld ein logenartiger Raum eingerichtet, der vom barocken Vorgängersaal übernommen worden war. Bei Festlichkeiten blieb er vorzugsweise den Musikern vorbehalten. Zu der antikisierenden Gestaltung des Tonnengewölbes gehörte auf den Wandflächen eine an pompejanischen Vorbildern orientierte Wandfarbe in kräftigem Rosarot. Der Brüstungsbereich war mit einer papiernen Sockeltapete beklebt. Auf dieser war eine Kassettierung mit Leimfarben aufgedruckt. Reste davon fanden sich an verschiedenen Stellen und ließen eine Rekonstruktion zu. Die Wiederherstellung des Gesamterscheinungsbildes der klassizistischen Raumsituation konnte aber nur vollständig erfolgen, weil der dazugehörige Schmuckfußboden unter einer jüngeren Abdeckung in gutem Zustand überdauert hatte. Auch die Massivholztafeln des Parketts waren nach den Vorbildern antiker Marmor- oder Mosaikböden gegliedert.

Mit der vollständigen Restaurierung und entsprechenden Möblierung konnte ein Zeugnis hoher Raumkunst geschaffen werden, die das Schloss zu Beginn des 19. Jahrhunderts auszeichnete.