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Barock

Detaillierte Beschreibungen von 1718, 1775 und 1777 geben Auskunft über das äußere und innere Erscheinungsbild des Schlosses. Sie heben die massive Steinbauweise sowie die Dacheindeckung mit Schiefer hervor und geben Kenntnis über die Raumgliederung mit acht Kellergewölben im Nordflügel und sieben Stuben. Die barocke Bauphase tritt noch heute deutlich sichtbar durch die Ohrengewände am Süd- und Westflügel hervor. Durch den Einbau der beiden Treppenhäuser fanden gravierende Veränderungen im Inneren und damit eine leichtere Erschließung der Vierflügelanlage statt. Zu dieser Zeit wurden vermutlich auch der Steinsaal und der Bildersaal eingebaut. Über die Jahreszahlen 1695 und 1713 sind zwei Bauphasen belegt.

Wie der Landadel in Sachsen allgemein dem Baueifer des Kurfürsten folgte, so ließ auch Georg Friedrich in der ersten Bauphase Georg F. v. Born das neu erworbene Schloss modernisieren. Der Westflügel wurde nach der typischen barocken Gliederung mit zwei Vollgeschossen, dem oberen Halbgeschoss und dem abschließenden Traufgesims sowie mit dem Einbau von Ohrengewänden vollständig verändert. Im Inneren ließ er die monumentale Treppenanlage einbauen und den Westflügel vollständig ausbauen. Der Nordflügel erhielt entsprechend dem zeitgemäßen Anspruch des Adels an die Einrichtung intimerer und bequemerer Zimmer eine neue Raumbildung. Diese ist heute in den beiden oberen Etagen noch gut nachvollziehbar.

In der zweiten Bauphase ab 1712 unter der Besitzherrschaft Karl Haubold von Boses wurde der Südflügel mit den neuen barocken Ohrengewänden ausgestattet. Der Grund dafür dürfte in dem Wunsch nach einer Vereinheitlichung mit gleichen Gewändeformen in der noch immer ungleich erscheinenden Fassaden zu sehen sein. Bestätigt wird diese Baumaßnahme durch einen Ziegel mit der Jahreszahl 1713 an der Hoffassade des Südflügels. Die Fassaden erhielten einen groben Kellenwurfputz, zu dem die Fenstergewände, das Gesims und die Eckrustizierung mit glatt ausgeriebenen Flächen kontrastierten. Das Traufgesims wurde weiß getüncht und mit einem schwarzen Doppelfugenstrich im Abstand von 50 – 52 cm versehen. Die Fassade stand dazu in einem kräftigen Ocker.

Grau: Romanische Baukörper
Orange: Spätgotische Baukörper
Hellblau: Baukörper unter Nickel von Techwitz (1529-1549)
Dunkelblau: Baukörper unter Melchior von Kreutzen (1549-1628)
Grün: Barocke Baukörper

1: Schlichte Fenstergewände des Erdgeschoss und der Kellergeschosse
2: Barocke Ohrengewände und Umbau des Westflügels zu dem Treppenhaus ca. 1680
3: Ochsenaugengewände und Fenstereinbauten innerhalb der Giebelflächen
4: Ohrengewände aus Rüdigsdorfer Porphyrtuff von 1713
5: Verputze Fasche der inneren Tordurchfahrt

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