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Klassizismus

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erfolgten unter der Besitzherrschaft Johann Gottfried Blümners keine größeren baulichen Veränderungen. Für seine nicht dauerhaften Aufenthalte ließ er aber die barocke Zimmerfolge in der ersten Etage des Nordflügels herrichten. Nachdem sein Sohn Ernst das Schloss übernommen hatte, sollte mit dessen klassizistischer Ausgestaltung im Inneren die kunst- und kulturgeschichtlich bedeutungsvollste Phase in der Entwicklung des Schlosses beginnen. Durch den frühen Tod von Ernst Blümner im Jahre 1815 blieb diese allerdings nur von kurzer Dauer.
In seinem Bestreben, die unterschiedlichen Bauelemente an den Fassaden aus den vorangegangenen Bauphasen zu vereinheitlichen, ließ Ernst Blümner u.a. die Fassaden neu verputzen und weitere Zugänge im Hof an der Nord- und Westfassade schaffen. Im ersten Obergeschoss wurden einzelne Gewände im Zusammenhang mit dem Umbau des Bildersaals und des Steinsaal vergrößert. Die in grau gehaltene Fassadengestaltung erhielt im Hof eine zeittypische Gliederung mit Kassetten und gemalter Eckquaderung.
Besonders nachhaltig und unverwechselbar prägte Ernst Blümner aber das innere Erscheinungsbild des Schlosses, maßgeblich beeinflusst durch Eindrücke seiner Bildungsreise 1801 – 1804 und zahlreiche Kontakte zur Dresdner Kunstszene der Frühromantik. Er vollendete den Ausbau des Westflügels und ließ das monumentale barocke Treppenhaus zeitgemäß in Ocker und einem gliedernden Liniensystem ausgestalten. Bedeutend, schon für seine Zeitgenossen, wurde jedoch die klassizistische Ausgestaltung von Räumen im Ost- und Südflügel. Das von Blümner gewählte Dekorationsprinzip nach antiken Vorbildern entsprach ganz der zeitgenössischen Tendenz, sich mit der Wahl seiner Zimmerdekorationen zu den bedeutenden geistigen Strömungen zu bekennen. Den Wunsch nach zeitgemäßen Raumdekorationen verwirklichte er am beeindruckendsten mit der Gestaltung des Steinsaals und der Bildergalerie. Im ersten Obergeschoss des Ost- und Südflügels entstand zudem eine der bedeutendsten Raumfolgen des Hochklassizismus in Sachsen. Die von allegorischen Ausmalungen geprägten Zimmerdekorationen machten Frohburg und sein Schloss schon kurz nach ihrer Vollendung weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

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