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Das 19. und 20. Jahrhundert

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts folgte eine erneute Veränderung der Fassadengestaltung. Mit dem groben Kellenwurfputz und dem kräftig ockerfarbenen Anstrich orientierten sich die Besitzer an der Fassadengestaltung der vorangegangenen Bauphasen. Die Betonung des Traufgesimses und der Eckquaderung gab man aber auf. Alle Flächen wurden einheitlich gestaltet und gestrichen. Der Putz zeigt die gleiche grobe Struktur wie der ockerfarbene Putz des Barock und der weiße Putz der Renaissance. Vermutlich wurden über die Jahrhunderte die gleichen Sandgruben verwendet. Ein wesentliches Gestaltungselement ist der nach 1860 angebaute Altan. Durch ihn konnte das Schloss stärker an die im 19. Jahrhundert gestaltete Parkanlage gebunden werden. Im Inneren trugen die Besitzer Sorge für den Erhalt der von Ernst Blümner geschaffenen Raumausstattungen und seiner hervorragenden Bildersammlung.

Die hervorragenden klassizistischen Raumausmalungen im Süd- und Ostflügel sind bis in die 1930er Jahre nachweisbar. Mit der veränderten Nutzung nach 1945 gingen zahlreiche klassizistische Raumfassungen unwiederbringlich verloren. Historische Fotos, die erhaltenen Entwurfszeichnungen und zeitgenössische Reisebeschreibungen vermitteln aber noch heute ein anschauliches Bild von der einzigartigen Innenraungestaltung unter Ernst Blümner.

Grau: Romanische Baukörper
Orange: Spätgotische Baukörper
Hellblau: Baukörper unter Nickel von Techwitz (1529-1549)
Dunkelblau: Baukörper unter Melchior von Kreutzen (1549-1628)
Grün: Barocke Baukörper
Violett: Umbauten des 19. Jahrhunderts
Gelb: Umbauten des 20. Jahrhunderts

1: Altan der Südfassade
2: Schlichte Fenstergewände
3: Rechteckige Fenstergewände aus Elbsandstein
4: Durchgänge zu den Kellergeschossen und Erdgeschoss des Nordflügels
5: Klassizistische Portale aus Rochlitzer Porphyrtuff
6: Vermauerung der zwei Durchgänge
7: Wappen der Familie Krug von Nidda und von Falkenstein
8: Dachausbesserung

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